In den YouTube-Trends findet man gerade ein in Saarbrücken gedrehtes Handyvideo. Es zeigt ein hinter einem Müllhaufen verstecktes Geschwindigkeitsmessgerät, das beinahe jedes vorbeifahrende Fahrzeug mit einem deutlichen Blitz fotografiert. Zum YouTube-Trend wurde das Video mit derzeit knapp 280.000 Klicks wohl nicht zuletzt auch wegen der Kommentierung des Geschehens auf saarländisch durch den Handyfilmer.
Was aus YouTube und den anderen zahlreichen Seiten, die über das Video berichtet haben, weniger deutlich hervorgeht: Auf dem entsprechenden Straßenabschnitt galt bislang Tempo 50; die Tempo-30-Beschilderung ist erst seit einigen Tagen aufgestellt. Offensichtlich wurde am ersten Tag nach Aufbau der neuen Schilder schon das gut versteckte Messgerät aufgestellt. Da drängt sich die Frage auf: Wollte man hier etwa möglichst viele der an Tempo 50 gewöhnten Autofahrer in die „Falle“ gehen lassen?
Sobald die Betroffenen in Kürze ihre Anhörungsschreiben erhalten, sollte der Gang zum Anwalt erwogen werden. Neben der fragwürdigen Vorgehensweise, den Autofahreren keine „Umgewöhnungsphase“ zuzubilligen – gerade bei Anwohnern erscheint es möglich, dass diese die neue Beschilderung noch nicht einmal wahrgenommen haben – kann dann auch überprüft werden, ob die jeweilige Geschwindigkeitsmessung technisch in Ordnung ist oder das Messgerät beispielsweise falsch aufgebaut wurde.