Eigentlich sollte hier ohnehin in den nächsten Tagen über eine neue Geschwindigkeitsmesssäule am Ortseingang Ensdorf (aus Richtung Schwalbach kommend) berichtet werden. Der Typ des Messgeräts – TraffiStar S 350 von der Firma Jenoptik – steht derzeit in der Kritik, da bei der Messung von Fahrzeugen aufgezeichnete Messdaten im Anschluss gelöscht werden, so dass nachträglich nicht überprüft werden kann, ob richtig gemessen wurde. Aus diesem Grund hat das Amtsgericht Neunkirchen vor Kurzem einen von einem solchen Messgerät „geblitzten“ Autofahrer freigesprochen, weil es die Verwertung solcher Messungen, gegen die sich Betroffene nicht wehren können, als einen Verstoß gegen den Grundsatz eines fairen Verfahrens ansieht.
Das ist Grund genug, sich gegen entsprechende Bußgeldbescheide zur Wehr zu setzen, vor allem dann, wenn man sicher ist, dass der vorgeworfene Geschwindigkeitsmesswert nicht stimmen kann.
Daher reagieren nicht nur Juristen mit Unverständnis auf derartige Messgeräte, allerdings wurde in diesem Fall das „zur Wehr setzen“ wörtlich genommen: Die neu in Ensdorf aufgestellte Messsäule war in der verganenen Nacht Opfer einer Sprengattacke, wie der Saarländische Rundfunk berichtet. Auf dem hier gezeigten Bild ist ein „Vorher-Nachher-Vergleich“ zu sehen: links das (intakte) Messgerät vor ein paar Tagen, rechts der aktuelle Zustand.
Die für den Gegenverkehr zuständige Messeinheit auf der „Rückseite“ des Geräts scheint übrigens unbeschädigt zu sein. Dennoch dürfte das Gerät zur Zeit außer Betrieb und außerdem auch die Eichung erloschen sein. 😉